- Ultraschalluntersuchungen: Verschiedene Verfahren
- Ultraschalluntersuchungen: Verschiedene VerfahrenDie Ultraschalluntersuchung (Sonographie) wird in der medizinischen Diagnostik häufig eingesetzt. Es handelt sich um eine Untersuchung, die für den Patienten bei richtiger Handhabung und Dosierung keine unerwünschten Nebenwirkungen mit sich bringt und die einen Einblick in den Körper erlaubt.Bei Ultraschall handelt es sich um Schallwellen bestimmter Frequenz (1-10 kHz = Kilohertz; 1 kHz = 1000 Schwingungen pro Sekunde), die für das menschliche Gehör nicht mehr wahrnehmbar sind. Treffen Ultraschallwellen z. B. auf Körpergewebe auf, werden sie - ähnlich wie Lichtstrahlen - gebrochen reflektiert oder absorbiert. Zur Reflexion und Brechung kommt es, wenn die Schallwellen auf eine Grenzschicht zwischen zwei Stoffen, die eine unterschiedliche akustische Leitfähigkeit (Dichte) besitzen, aufprallen, z. B. wenn sie auf ein Organ auftreffen. Die Ultraschalluntersuchung macht sich zunutze, dass unterschiedliche Körpergewebe die Schallwellen verschieden stark reflektieren; sind die Dichteunterschiede sehr groß (z. B. zwischen Körpergewebe und Luft), werden nahezu alle Schallwellen reflektiert, sodass die dahinter liegenden Gewebe nicht mehr durchschallt werden können (auf dem Ultraschallbild sind solche Dichteunterschiede als schwarze Schatten zu sehen). Für die Ultraschalluntersuchung verwendet der Arzt ein Ultraschallgerät. Er setzt den Ultraschallkopf (Ultraschallwandler) dem Patienten auf die mit Kontaktgel bestrichene Haut auf, damit sich zwischen Haut und Ultraschallwandler keine Luft befindet, die das Ergebnis verfälschen könnte. Der Ultraschallwandler sendet dann Schallwellen aus und empfängt die reflektierten Schallwellen. Ein Computer errechnet aus den reflektierten Schallwellen schließlich das Bild. Ein eindimensionales Bild entsteht aus einem reflektierten Strahl des festgehaltenen Ultraschallwandlers, ein zweidimensionales Bild entsteht durch die Zusammensetzung zahlreicher eindimensionaler Bilder, durch das Bewegen des Schallwandlers auf dem Körper. Das Ultraschallbild wird anschließend vom Arzt ausgewertet. Diese Form der Sonographie wird u. a. zur Kontrolle des ungeborenen Kindes in der Schwangerschaft angewandt, auch nutzt man sie, um nach Tumoren oder anderen Erkrankungen im Bauchraum zu suchen.3-D-SonographieFür die dreidimensionale Sonographie (3-D-Sonographie), ein relativ neues Diagnoseverfahren, ist ein besonderes Ultraschallgerät mit einem stark schwenkbaren Schallwandler notwendig. Mithilfe der 3-D-Sonographie werden beispielsweise Feten im Mutterleib untersucht, bei denen der Verdacht auf eine Fehlbildung besteht. Durch das entstehende dreidimensionale, farbige Bild können auch kleinere Fehlbildungen wie eine Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte festgestellt werden. Allerdings sind die Möglichkeiten des Ultraschalls während der Schwangerschaft natürlich immer noch begrenzt: Das Downsyndrom lässt sich z. B. nur mithilfe einer Fruchtwasseruntersuchung und nicht durch Sonographie diagnostizieren. Die 3-D-Sonographie kann zudem bei Verdacht auf bestimmte Krankheiten hilfreich sein: So wird sie u. a. zur Diagnose von Gebärmutterfehlbildungen und zur Feststellung von Tumoren eingesetzt. Allerdings verfügen bislang nur wenige Kliniken über ein Gerät zur 3-D-Sonographie, sodass diese Untersuchung nur in besonderen Fällen angewandt wird.Doppler-UltraschallBeim Doppler-Verfahren sendet der Ultraschallwandler ständig Ultraschallwellen aus. Treffen die Schallwellen auf eine bewegte Struktur im Körper (z. B. auf das schlagende Herz eines Ungeborenen), so ändert sich die Frequenz der Ultraschallwellen. Das reflektierte Signal kann durch Verstärkung für das menschliche Ohr hörbar gemacht werden. Das Doppler-Verfahren wird z. B. angewandt, um die Herztöne bzw. die Herzfrequenz des Kindes zu überprüfen. Auch für die Ermittlung der Strömungsgeschwindigkeit des Bluts und damit zur Beantwortung der Frage, ob sich in Venen und Arterien Hindernisse befinden, die die Strömungsverhältnisse verändern bzw. den Durchfluss des Bluts behindern, ist sie sehr wertvoll.Bei der Duplexsonographie wird das Dopplerverfahren mit der herkömmlichen Sonographie, also der Aufzeichnung der Schallwellen als Bild, kombiniert. Diese Form der Ultraschalluntersuchung wird insbesondere zur Diagnose von Hindernissen angewandt, die Arterien bzw. Venen verengen. Mithilfe relativ neuer Geräte können die Vorgänge im Körper nicht nur schwarz-weiß, sondern auch farbig dargestellt werden (Farbduplex). Auf diese Weise können z. B. Verwirbelungen in den Blutgefäßen sowie die Strömungsrichtung des Bluts sichtbar gemacht und damit krankhafte Veränderungen diagnostiziert werden.
Universal-Lexikon. 2012.